Stadtsportbund Chemnitz e. V. Heute ist der : 19. April 2025

SSBC

SSBC-Hauptausschuss 2025: Organisierter Sport in Chemnitz zwischen Mitgliederwachstum und Sparzwängen

Hauptausschusssitzung SSBC 2025

Am 08.04.2025 fand unser diesjähriger Hauptausschuss statt. Erstmals versammelten sich in den freundlichen Räumen der Marianne-Brandt-Oberschule 66 Vertreterinnen und Vertreter aus unseren Mitgliedsvereinen sowie Vertreterinnen und Vertreter der Kommunalpolitik, Stadtverwaltung und des SSBC-Präsidiums.

Den Stellenwert der Versammlung unterstrich Bürgermeisterin Dagmar Ruscheinsky mit ihrem Grußwort an die anwesenden Vereine. So wurden bereits eingangs der Leistungen des Chemnitzer Vereinssports und das Wachstum auf Rekordniveau bei den Mitgliedszahlen hervorgehoben. Auch die schwierigen Rahmenbedingungen fanden dabei bereits zum Auftakt der Versammlung Raum.

Diese spielten im Bericht des Präsidiums zu den Aktivitäten im Vorjahr allerdings noch keine Rolle. Neben der erfreulichen Mitgliederentwicklung, die im Großen und Ganzen dem Landestrend folgt, wurden besonders die zahlreichen Angebote und die enorme Nachfrage danach hervorgehoben. Die über 6.000 Ehrenamtlichen in den Vereinen sind ein starker Ausdruck des bürgerlichen Engagements im Sportbereich. Nur durch diesen Einsatz für das Gemeinwohl, den der SSBC mit Kräften unterstützt und fördert, lassen sich Sportlerinnen und Sportler aller Leistungs- und Altersklassen bewegen. Beispielhaft sind hier die 4.000 Teilnehmenden an den Kinder- und Jugendsportspielen genannt. So ist es auch folgerichtig, dass mit Regina Rudolph (Boxclub Chemnitz) und Fabio Herglotz (Postsportverein, Abteilung Hockey) zwei verdienstvolle Funktionsträger mit der LSB-Ehrennadel in Gold bzw. der Engagementgabe der Sportjugend Sachsen in Bronze geehrt wurden.

In der Aussprache zu den Berichten sowie dem Ausblick auf 2025 rückten dann doch nochmals die aktuellen Herausforderungen und Sparzwänge in den Mittelpunkt. Hier zeigte sich in den Wortmeldungen allerdings eine weitere Stärke des Chemnitzer Sports, nämlich Geschlossenheit und der Wille an der Bewältigung der aktuellen Situation konstruktiv mitzuwirken. Gleichzeitig wurde aber auch deutlich, dass die bestehenden Strukturen des organisierten Sports nicht unendlich dehnbar sind und nicht nachhaltig beschädigt werden dürfen.

Jens Köhler, Präsident des Stadtsportbundes, betont, dass die Chemnitzer Sportvereine bereits im Jahr 2024 finanzielle Mehrbelastungen in Form höherer Nutzungsgebühren für kommunale Sportstätten akzeptiert haben – und das, obwohl die Fördermittel unverändert blieben und es keinen Inflationsausgleich gab. „Wir sind sicher bereit in finanziell schwierigen Zeiten unseren Beitrag zu leisten, aber wenn die Entwicklung so weiter geht, wird der vielbeschworene Kitt der Gesellschaft zusehends bröckeln“, warnt Köhler.

Besonders alarmierend sei, dass sich neben den Kürzungen auf kommunaler Ebene auch deutliche Einschnitte auf Landesebene in der Sportförderung für mindestens den nächsten Doppelhaushalt abzeichnen. Dies würde die ohnehin angespannte finanzielle Lage der Sportvereine weiter verschärfen und langfristig deren wichtige gesellschaftliche Funktion gefährden. Der Stadtsportbund fordert daher dringend ein Umdenken bei allen politischen Entscheidungsträgern, um den Sport in seiner Gänze in Chemnitz und Sachsen nicht nachhaltig zu schwächen. Es ist an der Zeit all den lobenden Worten für den gemeinnützigen Sport auch tatsächlich Taten folgen zu lassen.

Auszeichnung verdienstvoller Ehrenamtlicher

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